„TROST“ für Kartoffelzüchter
Neues Forschungsprojekt zur Verbesserung der Trockentoleranz von Stärkekartoffeln (TROST) am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm gestartet
Deshalb wachsen auf den Freilandflächen des Max-Planck-Institutes für Molekulare Pflanzenphysiologie wieder Kartoffeln. Diese Kartoffeln, die nicht gentechnisch verändert sind, könnten dazu beitragen die Ertragssicherheit von Stärkekartoffeln zu erhöhen.
Das Forschungsprojekt, an dem neben dem MPI-MP die Ludwig-Maximilian-Universität in München, das Julius Kühn-Institut und die Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie neun Züchter aus der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung beteiligt sind, gliedert sich in drei Phasen:
In der ersten Phase werden vier verschiedene trockenresistente Kartoffelsorten angebaut und Trockenstressexperimenten ausgesetzt. Während der Kultur werden Blattinhaltsstoffe analysiert und eine Transkriptionsanalyse durchgeführt. Transkripte sind Genabschriften, die im Kern produziert und dann zu den Orten der Proteinbildung transportiert werden. Unter mehreren 1000 Messwerten pro Probe werden durch statistische Analyse Toleranzmarker identifiziert.
In der zweiten Phase werden 30 verschiedene Kartoffelsorten kontrolliert Trockenstress unterworfen und hinsichtlich der Trockentoleranz charakterisiert. Es wird dann geprüft, ob mit Hilfe der im ersten Schritt identifizierten Trockentoleranzmarker tolerante und empfindliche Sorten korrekt prognostiziert werden. Der im ersten Schritt ermittelte Marker durchläuft also eine Testphase zur Feststellung seiner Zuverlässigkeit.
Im dritten Schritt wird überprüft, ob die gefundenen Marker die Trockentoleranz auch unter Feldbedingungen richtig vorhersagen können. Sollte dies der Fall sein, so stünden für die Kartoffelzüchtung sowohl geprüfte Marker, als auch gut charakterisierte Kartoffelsorten als Ausgangsmaterial für die Entwicklung trockenresistenter Stärkekartoffeln zur Verfügung.
„Marker und Testverfahren stehen anschließend in einer Datenbank anderen Wissenschaftlern und den beteiligten Züchtern zur Verfügung“, erläutert Dr. Dirk Hincha vom MPI-MP abschließend.
URS