Epigenetische Mechanismen der pflanzlichen Reproduktion

Epigenetische Mechanismen der pflanzlichen Reproduktion

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Claudia Köhler erforscht die molekularen Mechanismen, die der Samen­bildung zugrunde liegen, mit einem speziellen Fokus auf epigenetischen Mechanismen. Epigenetische Mechanismen können die Aktivität von Genen verändern, ohne dabei die DNA Sequenz zu verändern.

Epigenetische Mechanismen spielen insbesondere für die Bildung und Entwicklung des Nährgewebes im Samen, dem Endosperm, eine fundamentale Rolle. Sie regulieren unter anderem ob sich Arten erfolgreich miteinander kreuzen lassen, oder ob es zu einer Fehlbildung des Endosperms und zur Samenabortion kommt.Ein wichtiger Schwerpunkt in der Arbeitsgruppe von Prof. Köhler liegt auf diesen Kreuzungsbarrieren und den zugrundeliegenden Mechanismen.

Kreuzungsbarrieren sind ein praktisches Problem für Züchter, denn sie verhindern das Einkreuzen von vorteilhaften Merkmalen aus ursprünglichen Arten in Hochleistungssorten. Neben einem daher sehr anwendungsorientierten Interesse, die Grundlagen dieser Kreuzungsbarrieren zu verstehen, gibt es aber auch hochinteressante evolutionsbiologische Aspekte. Kreuzungsbarrieren etablieren Artgrenzen und sind somit ein wichtiger Faktor der Artbildung. Die Geschwindigkeit mit der sich diese Kreuzungsbarrieren im Endosperm etablieren und deren Einfluss auf die Artbildung in Blütenpflanzen sind derzeit wichtige Forschungsschwerpunkte in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Köhler.

Zur Redakteursansicht