Bayer übernimmt Targenomix
Die Ausgründung des Max-Planck-Instituts für molekulare Pflanzenphysiologie verstärkt die F&E-Pipeline des Unternehmens
Bayer hat heute die Übernahme des deutschen Biotech Start-ups Targenomix bekannt gegeben. Die Ausgründung des Max-Planck-Instituts für molekulare Pflanzenphysiologie nutzt neuartige Methoden der Systembiologie und der Computational Life Sciences, um neue Wirkmechanismen für Pflanzenschutzmittel zu identifizieren. Die Expertise, die Mitarbeiter und die Plattformen von Targenomix werden ein wichtiger Bestandteil des Engagements von Bayer Crop Science für die Entwicklung sicherer und wirksamer Moleküle sein. Sie werden die Entdeckung und Entwicklung von Molekülen beschleunigen, die das Potenzial haben, die landwirtschaftliche Produktion trotz dynamischer Herausforderungen wie Klimawandel nachhaltiger zu gestalten und die Unkraut-, Krankheits- und Insektenresistenz zu erhöhen.
Targenomix ist ein grundlegender Baustein der neuen systembiologischen Pflanzenschutz-Plattform von Bayer. Targenomix wird unabhängig operieren, sein auf Flexibilität ausgerichtetes Geschäftsmodell beibehalten und so weiterhin Pflanzenschutzforschung mit Start-up-Mentalität und einer agilen Kultur betreiben. „Der Ansatz von Targenomix hat sich als sehr erfolgreich erwiesen“, sagte Bob Reiter, Leiter Forschung und Entwicklung (F&E) des Bereichs Crop Science bei Bayer. „Durch die Verwendung eines einzigartigen und ganzheitlichen systembiologischen Ansatzes und die Nutzung führender Expertise, die auf einer starken wissenschaftlichen Grundlage aus dem Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie aufbaut, hat Targenomix zahlreiche neuartige Targets und Wirkmechanismen für kleine Moleküle in der Unkrautbekämpfung geliefert. Ihre innovativen Tools zur Identifizierung und Auswahl sicherer und nachhaltiger Verbindungen ergänzen unsere designbasierte Strategie bei der Entdeckung von Pflanzenschutzmitteln und werden die Entwicklung neuer Produkte beschleunigen, die Landwirte benötigen, um die zukünftigen Herausforderungen der Landwirtschaft zu meistern.“
Durch die weitere Integration des systembiologischen Ansatzes von Targenomix in ihre etablierte F&E-Pipeline treibt Bayer die Entwicklung innovativer neuer Technologien für sichere und wirksame Produkte für Landwirte voran. „Bayer und Targenomix arbeiten seit acht Jahren erfolgreich zusammen“, sagte Sebastian Klie, Geschäftsführer von Targenomix. „Durch die Kombination der führenden Expertise und der bewährten Pflanzenschutzpipeline von Bayer mit der flexiblen Start-up-Mentalität, der umfassenden Multi-Omics-Technologie und dem systembiologischen Wissen von Targenomix können wir gemeinsam weiterhin neuartige Wirkmechanismen entwickeln. Diese neue Phase unserer komplementären Beziehung wird die Entdeckung der nächsten Generation nachhaltiger und sicherer Moleküle beschleunigen.“
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Bayer und Targenomix arbeiten seit 2014 erfolgreich zusammen, wobei die Entdeckung und Entwicklung des branchenweit seit 30 Jahren ersten neuen Herbizid-Wirkungsverfahrens (MOA) nach Pflanzenaufgang zur Bekämpfung von Unkraut auf großen Flächen durch die Zusammenarbeit unterstützt wurde. Dieses Molekül hat in der frühen Forschung eine wirksame Kontrolle wichtiger resistenter Gräser gezeigt und soll gegen Ende dieses Jahrzehnts kommerzialisiert werden.
„Ich freue mich sehr über die Integration von Targenomix in die Bayer-Familie, die eine langfristige Zukunft für Targenomix und seine Mitarbeiter sichert. Targenomix mit seiner einzigartigen Expertise in Systembiologie und Bioinformatik wird die Fähigkeiten von Bayer im Bereich Pflanzenschutz und darüber hinaus erheblich stärken und erweitern. Die Eigenständigkeit von Targenomix stellt sicher, dass der Geist von Targenomix erhalten bleibt, eine Schlüsselvoraussetzung für ihren weiteren Erfolg. Die Entscheidung des multinationalen Konzerns Bayer, Targenomix zu erwerben, ist ein weiteres Beispiel für die hohe internationale Anerkennung, die Max-Planck-Institute für ihre Wissenschaft genießen“, sagte Lothar Willmitzer, emeritierter Direktor des Max-Planck-Instituts für molekulare Pflanzenphysiologie und Gründer von Targenomix. „Nachdem wir unser Portfoliounternehmen Targenomix von Anfang an bei seiner Zusammenarbeit mit Bayer unterstützt haben, freuen wir uns sehr, dass es nun Bayer – eines der bekanntesten deutschen Großunternehmen – mit seinen neuartigen systembiologischen Ansätzen aus dem Max-Planck-Institut stärkt“, ergänzt Ulrich Mahr, Mitglied der Geschäftsführung der Max-Planck-Innovation GmbH.