Dr. Stephan Greiner

AG Zytoplasmatische und Evolutionäre Genetik

Die Forschungsgruppe um Dr. Stephan Greiner beschäftigte sich mit molekularen und mechanistischen Aspekten der Pflanzenevolution und -zucht. Dabei stand die Rolle von zytoplasmatischen Elementen (Organellengenome der Chloroplasten und Mitochondrien) in Artbildungs-, Adaptions- und Entwicklungsprozessen im Vordergrund. Die Gruppe untersuchte die genetischen und physiologischen Konsequenzen lokaler Anpassungen von Organellengenomen an diverse Habitate. Dabei wurden u.a. Genomabschnitte im Chloroplasten studiert, die mitverantwortlich sind für die Anpassung an aride Gebiete und diese Erkenntnisse wurden auf Nutzpflanzen wie Gerste transferiert. Verwendet wurde als Modellpflanze die Nachtkerze (Gattung Oenothera), in der über normale Kreuzungen zwei verschiedene Chloroplasten in einer Pflanze kombiniert werden können. Dies ermöglicht einen schnellen und einfachen Austausch von Organellengenomen zwischen Arten, um z.B. das adaptive Potential eines bestimmten Chloroplastengenoms unter gegebenen Umweltbedingungen zu testen. Derartige Experimente haben einen bemerkenswerten Einfluss der Organellengenome auf die Pflanzenentwicklung über sogenannte retrograde Signale ans Licht gebracht. Darüber hinaus kommen in Nachtkerzen sexuelle und funktional asexuelle Formen in überlappenden Habitaten als kreuzbare Arten vor. Mit dem Ziel, neue Züchtungsansätze zu entwickeln, wurden diese asexuellen Nachtkerzen verwendet, um ihren Vererbungsmechanismus zu verstehen. Dieser beinhaltete die Stabilisierung von Heterosis sowie die Unterdrückung von homologer Rekombination in der Meiose.

Link zu einem Artikel über die Forschung von Dr. Stephan Greiner in Max Planck Forschung: Aus der Art geschlagen

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