MPI-MP Foto: Josef Bergstein

Portrait

Das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) wurde am 1. Januar 1994 unter Gründungsdirektor Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Willmitzer ins Leben gerufen und nahm mit 16 Mitarbeitern seine Arbeit auf. Inzwischen arbeiten etwa 410 Angestellte aus allen Teilen der Welt daran, die Geheimnisse der Pflanzen zu erforschen.

In den ersten Jahren arbeiteten die Wissenschaftler in einem Gebäude auf dem Gelände der benachbarten Universität Potsdam. Im Jahre 1999 wurde der Max-Planck-Campus fertiggestellt und das MPI-MP zog gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung und dem Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in die neuen Gebäude im Potsdam Science Park ein.
Die drei Institute teilen sich ein Zentralgebäude mit einem Hörsaal, Seminarräumen, Verwaltungsbüros und der Cafeteria, sind ansonsten aber vollkommen unabhängig voneinander.

Wissenschaft und Forschung

Am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie wird Grundlagenforschung betrieben, wie an allen 86 Instituten der Max-Planck-Gesellschaft.

Der Schwerpunkt der Arbeiten des Instituts liegt auf der Erforschung von Prozessen, die das pflanzliche Wachstum und die Biomasseproduktion bestimmen oder beeinflussen. Während es sich früher bei der Pflanzenphysiologie um eine eher beschreibende Wissenschaft handelte, versucht man heute die Geheimnisse der Pflanze mit Methoden der Molekularbiologie und Genetik zu ergründen.

In diesem Zusammenhang untersucht Frau Prof. Caroline Gutjahr in ihrer Abteilung Wurzelbiologie und Symbiose ob und wie die Etablierung der Symbiose zwischen Pflanzen und Mykorrhizapilzen von Umweltfaktoren beeinflusst wird und welche Moleküle dabei eine entscheidende Rolle spielen. Frau Gutjahr untersucht nicht nur die molekularen Vorgänge in der Pflanze, sondern auch die bisher kaum untersuchten Pilze. Des Weiteren beschäftigt sich die Abteilung mit der Frage, ob die molekularen Kenntnisse eingesetzt werden können, um Mykorrhiza-optimierte Nutzpflanzen zu züchten, welche zur Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft beitragen könnten.

In der Abteilung „Organellenbiologie, Biotechnologie und molekulare Ökophysiologie“ beschäftigen sich die Forschenden rund um Prof. Ralph Bock mit der Physiologie und Genetik von Zellorganellen wie Plastiden und Mitochondrien sowie den molekularen Mechanismen der Evolution pflanzlicher Genome. Das Methodenspektrum bündelt und umfasst Techniken der Molekularbiologie, Genetik, Physiologie, Biochemie, Biophysik und Bioinformatik.

Auch die Erforschung der Samenbildung von Blühpflanzen steht im Institut im Vordergrund. Die Abteilung „Pflanzliche Reproduktionsbiologie und Epigenetik“ von Prof. Claudia Köhler untersucht, wie und in welcher Form epigenetische Prozesse an der pflanzlichen Reproduktion beteiligt sind. Dies betrifft vor allem die Kontrolle über die Initiierung der Samenbildung und den Austausch von Signalen innerhalb des Samens, sowie die Aufklärung der Mechanismen von Kreuzungsbarrieren, die eine Mischung verschiedener Arten verhindern und somit Artgrenzen etablieren. Genutzt werden hierfür vor allem Methoden der Mikroskopie, Genetik, Genomanalyse, Epigenetik und Bioinformatik.

Ausführlichere Informationen zu den verschiedenen Arbeitsgruppen des Instituts und deren Forschungsthemen erhalten Sie unter dem Menüpunkt Forschung.

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