Max-Planck-Gesellschaft intensiviert Forschungskooperation mit Polen
Max Planck Forschungsgruppe an der Jagiellonian Universität in Kraków eingerichtet
Leiterin der Arbeitsgruppe ist die Finnin Dr. Roosa Laitinen, die zuletzt am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Detlef Weigel gearbeitet hat. Dr. Laitinen ist Molekulargenetikerin. Ihre Arbeitsgruppe wird sich schwerpunktmäßig dem Thema genetischer Unverträglichkeiten innerhalb einer Pflanzenart widmen. Genetische Unverträglichkeiten führen dazu, dass bei Kreuzungen Nachkommen entstehen können, die in der Entwicklung zurückbleiben oder sogar ganz absterben.
Die Ursache dafür sind im Unterschied zu Erbkrankheiten nicht zwei defekte Varianten ein und desselben Gens, sondern schädliche Wechselwirkungen zwischen Genen, die sich bei Vater und Mutter entwicklungsgeschichtlich unterschiedlich entwickelt haben. Dieses Phänomen wird Hybrid-Nekrose genannt und bildet sozusagen den gegenteiligen Effekt zur Heterosis, bei der die Nachkommen günstigere Eigenschaften besitzen als ihre Eltern. Frau Laitinen wird zusammen mit ihren Mitarbeitern die molekularen Grundlagen dieses Phänomens untersuchen und auch der Frage nachgehen, welchen Einfluss Umweltfaktoren auf die Entstehung solcher „Kümmerlinge“ haben.
Durch die Zusammenarbeit mit der an der Jagiellonian Universität in Kraków neu eingerichtete Partnergruppe werden die bereits bestehenden engen Forschungsverbindungen zwischen dem Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) und verschiedenen Universitätsstandorten in Polen erweitert. So gibt es bereits seit mehreren Jahren enge Kontakte zur Universität in Wroclaw (Breslau). Im Rahmen dieser engen Kontakte führen viele junge polnische Nachwuchswissenschaftler(innen) mehrmonatige Forschungsprojekte am MPI-MP durch. Von den Mitarbeitern aus 40 verschiedenen Nationen, die am MPI-MP gemeinsam forschen, stellen oftmals die Wissenschaftler mit polnischer Staatsbürgerschaft die größte Gruppe dar.
URS