Zwei Gründe zum Feiern: Einweihung der Institutserweiterung und 25 Jahre Max-Planck-Pflanzenforschung in Potsdam-Golm

Mit einem Festakt wird das Institut am 22. Mai 2019 Einweihung und Jubiläum begehen. Eingeladen sind hochrangige Gäste aus Politik und Wissenschaft.

20. Mai 2019

Mit der Mission einen umfassenden und ganzheitlichen Ansatz für die Pflanzenforschung zu entwickeln und dabei molekulargenetische Werkzeuge mit neuartigen biochemischen und physiologischen Methoden zu verbinden, ist das Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenforschung im Jahr 1994 gegründet worden. Die Entwicklung des Instituts war seither so erfolgreich, dass am 22. Mai 2019 nicht nur das 25-jährige Institutsjubiläum gefeiert, sondern gleichzeitig die dringend benötigte Institutserweiterung eingeweiht wird.

Das Institut nahm bereits im Jahr 1995 seine experimentellen Arbeiten in einem Interimsgebäude auf dem Campus der Universität Potsdam auf. 1999 erfolgte dann der Umzug in die Neubauten der Max-Planck-Gesellschaft.

Die Entwicklung des Instituts nahm sehr schnell an Fahrt auf. Nach der Abteilung von Gründungsdirektor Prof. Dr. Lothar Willmitzer, kamen in den Jahren 2000 und 2004 die Abteilungen von Prof. Dr. Mark Stitt und Prof. Dr. Ralph Bock hinzu. Gestartet mit 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Februar 1995 ist das Institut auf knapp 400 Beschäftigte angewachsen. Die Entwicklung ging so rasant vonstatten, dass bereits im Jahr 2005 Bürocontainer aufgestellt werden mussten, da der Platz im Gebäude nicht mehr ausreichte. Nun ist die Freude der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter groß, dass der Umzug in den Neubau stattfindet. Die bisher vorhandene Büro- und Laborfläche von 7.000 m2 wird durch den Anbau um 2.500 m2 erweitert. Darüber hinaus bieten 2.700 m2 Nutzfläche weiteren Platz für Pflanzenanzuchtkammern und moderne Analysegeräte. Die Gesamtbaukosten inklusive Ausstattung lagen bei rund 18 Millionen Euro, die vom Bund, von den Bundesländern sowie vom Land Brandenburg getragen werden.

Forschungsinhalte und Erfolge

Der Schwerpunkt der Arbeiten des Instituts liegt auf der Erforschung von Prozessen, die das pflanzliche Wachstum und die Biomasseproduktion bestimmen oder beeinflussen. Deshalb interessieren sich die Wissenschaftler neben der Photosynthese für die Aufnahme von Stoffen über die Wurzel, den Auf- und Abbau von Inhaltsstoffen, deren Transport, Speicherung und Mobilisierung und untersuchen, wie diese komplexen und ineinandergreifenden Prozesse reguliert werden.

Wachstum ist ein komplexer Prozess, an dem sehr viele Faktoren beteiligt sind. Neben der genetischen Zusammensetzung spielt die Umwelt eine entscheidende Rolle bei der Biomasseproduktion. Das Institutskonzept beruht auf zwei Ansätzen: zum einen auf der Nutzung genetisch unterschiedlicher Pflanzen, die miteinander verglichen werden, zum anderen auf der Entwicklung und dem Einsatz von Methoden, die eine Untersuchung der Merkmalszusammensetzung und der Merkmalsausprägung zulassen. Zusätzlich werden die Pflanzen unterschiedlichen Umweltbedingungen ausgesetzt. Anschließend wir analysiert, wie Pflanzen auf die verschiedenen Umweltreize reagieren.

Speziell in der Entwicklung neuartiger und innovativer Methoden zur Untersuchung der Merkmalszusammensetzung von Pflanzen ist das Institut weltweit führend und seine Expertise in diesem Bereich in zahlreichen Kooperationen gefragt. Weitere Erfolge beziehen sich auf die führende Position, die das Institut im Bereich der Chloroplastenforschung einnimmt. Chloroplasten, sind Bestandteile der pflanzlichen Zelle, in denen die Photosynthese abläuft und die ein eigenes Erbgut besitzen. Dieses kann dazu genutzt werden z.B. Pharmazeutika in Pflanzen zu produzieren. Außerdem wurden im Zuge der verschiedenen wissenschaftlichen Fragestellungen Software-Programme entwickelt, die es ermöglichen umfassende Datensätze in ihrem biologischen Zusammenhang darzustellen. Diese sind frei zugänglich, ebenso wie Geräte und Techniken, die am Institut entwickelt wurden und der wissenschaftlichen Community zur Verfügung stehen.

Feierlichkeiten

Wir freuen uns, dass zum Festakt am 22. Mai 2019 die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Lande Brandenburg, Frau Dr. Martina Münch ein Grußwort sprechen wird, ebenso wie Herr Rubelt Beigeordneter der Landeshauptstadt Potsdam, Frau Mellinghoff von der Max-Planck-Gesellschaft und Prof. Dr. Robert Seckler, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Potsdam. Darüber hinaus haben eine Reihe weiterer Gäste aus Politik und Wissenschaft zugesagt mit uns diesen Tag zu feiern. Nach dem Festakt im Hörsaal wird am Eingang des Neubaus ein grünes Band zerschnitten und symbolisch der Institutsschlüssel an den geschäftsführenden Direktor Prof. Dr. Ralph Bock übergeben.

Für den 23. Mai 2019 ist ein wissenschaftliches Kolloquium geplant, bei dem eine Reihe ehemaliger wissenschaftlicher Kolleginnen und Kollegen Vorträge halten werden. Mit einer Party für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter enden am Donnerstagabend die Festlichkeiten.

URS

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