Ein Highlight aus Golm

Forschung des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm zählt zu den wissenschaftlichen Höhepunkten des SEB-Meetings in Manchester

14. Juli 2014

Im Rahmen des Jahrestreffens der „Society of Experimental Biology“ (Gesellschaft für experimentelle Biologie), das vom 01. bis 04. Juli 2014 in Manchester stattfand, wurden Forschungsergebnisse von Dr. Maria Grazia Annunziata vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie als eines der wissenschaftlichen Highlights ausgewählt.

Mit einem Poster präsentierte Dr. Maria Grazia Annunziata, aus der Gruppe von Prof. Dr. Mark Stitt, ihre Ergebnisse zur Regulation des Stärkestoffwechsels der Ackerschmalwand Arabidopsis thaliana. In ihrer Präsentation erläuterte sie ihr Forschungsprojekt, bei dem es darum geht, in einer Sammlung verschiedener Mutanten solche zu finden, die einen erhöhten Stärkegehalt aufweisen. Dass sie damit bereits erfolgreich war, erklärte Dr. Annunziata in Manchester. Auf ihrem Poster zeigte sie Daten zu einer Mutante, die sie „nex1“ genannt hat, das steht für „novel starch excess 1“, also eine neue Mutante mit Stärkeüberschuss. Mithilfe dieser Mutante konnte Dr. Annunziata ein Protein identifizieren, dessen Beteiligung am Stärkestoffwechsel bisher unbekannt war.

Diese Ergebnisse wurden von den Organisatoren der Veranstaltung als einer der Höhepunkte, der dort präsentierten Arbeiten, ausgewählt. In einer Pressemitteilung erläutert Caroline Wood, dass Dr. Annunziata eine Mutante identifizieren konnte, die deutlich größere Stärkekörner als der Wildtyp, also eine natürliche Ackerschmalwand, enthält. Stärke dient Pflanzen als Energiespeicher. Normalerweise stellen sie diesen Stoff tagsüber aus Zucker (Saccharose) her und bauen ihn in der Nacht wieder ab, da ihnen dann kein Licht als Energiequelle zur Verfügung steht. Deshalb kann man nachts ein Schrumpfen der Stärkekörner beobachten. Bei der nex1-Mutante konnte dies aber nicht nachgewiesen werden, die Stärkekörner behielten in der Nacht ihre Größe bei. Die Pressemitteilung beschreibt weiter, dass Dr. Annunziata aufgrund ihrer Ergebnisse eine Störung des Stärkeabbaus in der Mutante vermutet. Darüber hinaus wird erklärt, dass die nex1-Mutanten, anders als natürliche Pflanzen, nur tagsüber und nicht auch nachts wachsen. Die Stärkereserven werden deshalb in der Nacht nicht benötigt. Erstaunlich ist dabei, dass die Mutanten dennoch nicht kleiner sind als die Wildtyp-Pflanzen. Die Autorin der Mitteilung weist darauf hin, dass eine Kombination aus hoher Wachstumsrate und hohem Stärkegehalt von großer Bedeutung für Nutzpflanzen ist, die wir als Energiepflanzen und für unsere Ernährung brauchen.

                                                                                                              KD

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