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Greenteam

In der Servicegruppe „Pflanzenkultur/transformation” arbeiten Gärtner, Technische Assistenten und Auszubildende unter der Leitung von Karin Köhl als Dienstleister für die Wissenschaftler des MPI-MP. Das Greenteam führt Pflanzentransformationen durch, entwickelt Kulturprotokolle und betreut die Pflanzenexperimente gärtnerisch.

Pflanzenkultur

Das Gärtnerteam ‘Greenteam’ baut ganzjährig  die Modellpflanzen Arabidopsis thaliana, Tabak, Tomaten, Kartoffeln, Reis, Zuckerrohr, Nachtkerzen, Schneckenklee und Kürbisgewächse an. Die Pflanzen wachsen überwiegend im voll klimatisierten Gewächshaus (1600 m² Anbaufläche) und in Klimakammern (500 m²) unter künstlicher Beleuchtung, so dass die Umweltbedingungen konstant gehalten werden können. Für die Vermehrung von Saatgut und die Prüfung von Pflanzen unter naturnahen Bedingungen können 2000 m² Sommergewächshaus sowie 5 ha Freilandfläche genutzt werden. Wir praktizieren integrierten Pflanzenschutz, das heißt Schädlinge und Krankheiten werden überwiegend durch Hygienemaßnahmen und vorbeugenden Nützlingseinsatz unter Kontrolle gehalten. Neben den Anbauarbeiten stellen wir für die Wissenschaftler kontrolliert vermehrtes Saatgut zur Verfügung, entwickeln Anbaumethoden für neue Arten sowie Hydrokultursysteme.

Herstellung gentechnisch veränderter Pflanzen

Wir stellen gentechnisch veränderte (transformierte) Pflanzen von Arabidopsis thaliana, Tabak, Tomaten und Kartoffeln über die Agrobakterien-Methode her. Die Wissenschaftler liefern gentechnisch veränderte Agrobakterien. Wir verwenden diese, um die Nachtschattengewächse in Sterilkultur zu transformieren. Arabidiopsis thaliana wird durch Eintauchen von Blütenständen in Agrobakterien-Suspension transformiert. Mit dieser effizienten Methode führen wir 20 Transformationen pro Woche mit hoher Erfolgsrate durch. Die Wissenschaftler erhalten, je nach Pflanzenart, nach 2 – 4 Monaten die gentechnisch veränderten Pflanzen zur weiteren Bearbeitung.

Dokumentationssysteme

Das MPI-MP hat eine wertvolle Sammlung verschiedener Pflanzen entwickelt, die durch Sammlung, gentechnische Veränderung und Kreuzung entstanden ist. Für die wissenschaftliche Arbeit sind der Erhalt der Sammlung sowie die genaue Aufzeichnung aller Kulturbedingungen wichtig. Wir haben daher ein Dokumentationssystem entwickelt, das auf einem Laborinformationsmanagementsystem LIMS  (Köhl et al. 2008) beruht. Neben den genetischen Informationen werden hier auch der Kulturort der Pflanzen und der Lagerort des Saatguts gespeichert. Über ein Dokumentenmanagementsystem können z.B. Kulturbeschreibungen oder Fotos angebunden werden. Die Nutzer greifen über Webseiten auf die Informationen zu.

Das Greenteam praktiziert ein Teamarbeitsmodell, damit Mitarbeiterinnen in der Elternphase problemlos in Teilzeit arbeiten können. Das Teamarbeitsmodell wird durch ein selbst entwickeltes, computerbasiertes Methoden- und Arbeitsmanagementsystem (Köhl & Gremmels 2010) unterstützt. Wir dokumentieren dazu alle Methoden des Anbaus und der Transformation in Standardprotokollen. Darauf aufbauend werden die Arbeiten automatisch in Wochenplänen dargestellt. Die Zusammensetzung der benötigten Medien (z.B. Nährlösungen, Gewebekulturmedien) und ihre Herstellung sind ebenfalls gespeichert. Die Etikettendruckfunktion liefert Etiketten mit eindeutigem Namen und Zeitstempel und wird inzwischen von der zentralen Medienküche institutsweit verwendet.

Alle Dokumentationssysteme zusammen ermöglichen dem Greenteam,reproduzierbar und zuverlässig zu arbeiten und die sehr teure und begrenzte Anbaufläche optimal zu nutzen.

Unterricht

Die Arbeitsgruppe bietet jährlich eine Ausbildungsstelle zum Zierpflanzengärtner (Ausbilderin: Helga Kulka). Karin Köhl bietet regelmäßig Einführungen in das Dokumentationssystem sowie Tutorials für die Doktoranden des Instituts in „Versuchsdesign und Statistik“ sowie „Pflanzenkulturtechniken“ und unterrichtet im Rahmen der Doktorandenschule.

Stand 24.9.2012

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